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Politik: sauber und interessant?

Während die so genannte ‚vierte Macht’ im Land – unsere Medien – zur Zeit gerade verschiedene Politiker erst zu Saubermännern emporstilisieren, um sie dann mit Getöse als Buhmänner wieder fallen zu lassen, hat die christliche Zeitschrift ‚idea’ verschiedene Persönlichkeiten zu ‚überzeugenden Vorbildern’ gewählt.

Und während all die Guttenbergs, Wulffs und Schettinos (Kapitän der gesunkenen Costa Concordia, sein Zitat: Ich bin ausgerutscht und ins Rettungsboot gefallen!“) immer nur gerade soviel zugeben, wie sich auch offenkundig beweisen lässt, überzeugt Einwohner- und Landrätin Elisabeth Augstburger durch ihre Wertschätzung andern Menschen gegenüber.

So geschehen an der Erotik-Messe ‚Extasia’, welche 2009 von Zürich nach Münchenstein bei Basel verlegt wurde.

 Elisabeth Augstburger reichte im Landrat eine entsprechende Interpellation ein und unterstützte die Petition ‚Nein zur Erotikmesse ‚Extasia’. Sie stellte sich zudem vor den Eingang der Messe und sprach mit den Besuchern. Diese Offenheit und klare Positionierung macht sie zu einer beachteten Person in den Medien.

 Die Basler Zeitung lobte sie für ihr ‚überdurchschnittliches, soziales Engagement’ und Journalisten des ‚SonntagsBlick’, die sie zu einem Gespräch mit einer Sex-Darstellerin eingeladen hatten, überraschte sie durch ihren wertschätzenden Umgang mit ihrem Gegenüber.

Durch die Ereignisse und Schlagzeilen der letzten Wochen ist die Glaubwürdigkeit der Autoritätspersonen – und im speziellen die der Politikerinen und Politiker – erneut auf einem Tiefpunkt angelangt. Politik: sauber und interessant? Man müsste wohl einen ziemlich langen Schnauf haben, um jemanden zu finden, der dazu noch ein Ja hätte. Trotzdem kann die Politik das sein. Aber: Eine Rückbesinnung auf tragende Werte tut not. Politisch verordnet werden können diese allerdings nicht. Da hilft nur eines: praktisches Vorleben.

 

Ruth Heller, EVP Sektion Sissach