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Mit der Eröffnung des Quartiertreffpunkts Fraumatt wurde ein Ort der Begegnung geschaffen.

Seit 2007 gilt die gezielte Unterstützung von Quartierentwicklungsprojekten als eine der wichtigen Integrationsmassnahmen des Bundes.

«Es ist schön, dass an verschiedenen Orten in der Schweiz Quartierentwicklungsprojekte entstehen oder bereits entstanden sind, welche die Lebensqualität erhöhen und dadurch Begegnungen mit verschiedenen Kulturen stattfinden, die nachhaltig sind. Es lohnt sich, solche Projekte zu unterstützen,» so Orlando Zambrano, Leiter des Zentrums Fraumatt.

Das Fraumattquartier mit einem Anteil von 50% ausländischer Wohnbevölkerung sah sich vor grosse Herausforderungen gestellt bezüglich der sozialen Durchmischung, Sicherheit und Qualität der Infrastruktur. Um zu verhindern, dass immer mehr ökonomisch aufstrebende Familien abwandern und dafür die Anzahl schwacher Bevölkerungsteile zunimmt, mussten Massnahmen getroffen werden, welche die Entwicklung des Quartiers, die Lebensqualität und die Wahrnehmung nach innen und nach aussen verbessert.

Doch wie geht man am Besten vor? Was sind die ersten Schritte?

«Bevor wir unser Zentrum planten, haben wir von der Hochschule für Soziale Arbeit eine Studie machen lassen, welche das Bedürfnis der Bewohnerinnen und Bewohner abgeklärt hat. Diese Studie hat dann gezeigt, dass das Bedürfnis ein Treffpunkt ist.

Ich denke, bevor man Quartierentwicklung plant, muss das Bedürfnis der Bewohnerinnen und Bewohner abgeklärt werden,» so Elisabeth Augstburger, Präsidentin des Vereins Zentrum Fraumatt.

Mit der Eröffnung des Quartiertreffpunkts Fraumatt wurde ein Ort der Begegnung geschaffen.

«Ich freue mich sehr, dass wir nach dreieinhalb intensiven Jahren im August das Zentrum öffnen konnten. Ich bin politisch auf kantonaler und kommunaler Ebene tätig und wohne seit bald 30 Jahren im Fraumatt-Quartier. Hier fühle ich mich zuhause! Da ich mich auch beruflich für die Integration von Migrantinnen und Migranten engagiere, war es für mich von Anfang an klar, dass ich mich hier einsetzen will,» erklärt Elisabeth Augstburger.

Der Treffpunkt stellt einen offenen, vielseitigen und lebendigen Ort im Quartier dar, an dem man unabhängig von kultureller, sprachlicher oder sozialer Herkunft aufeinander zugehen und gemeinsam das Quartiersleben gestalten kann. Hier können sich die Bewohner einbringen und für ein lebenswertes Quartier engagieren. Dies bestätigt auch Orlando Zambrano: «Ich habe mehrere Abende organisiert, an welchen wir Spiele des FCB am Fernsehen mitverfolgt haben. Diese Abende liessen alle Grenzen hinter sich. Weder das Alter, das Geschlecht noch die Religion waren ein Thema.»

Dem pflichtet Elisabeth Augstburger zu:«Es ist ermutigend, wie durch die verschiedenen Angebote Bewohnerinnen und Bewohner das Zentrum besuchen, einander begegnen und ins Gespräch kommen.»

Das 3-jährige Pilotprojekt geht auf die Initiative einer multikulturellen Quartiergruppe sowie der Integrationskommission zurück und wird durch die Hochschule für Soziale Arbeit begleitet und ausgewertet. Diese Auswertung bildet die Basis für den Entscheid über eine mögliche Weiterführung und die mögliche Einrichtung in weiteren Quartieren. Finanziert wird das Projekt je zu einem Drittel durch die Stadt Liestal, den Swisslos-Fonds Basel- Landschaft und die externe Stifung AVINA.

 

Hat Elisabeth Augstburger einen Tipp für Gemeinden, die ein ähnliches Projekt planen?

«Beim Aufbau eines solchen Zentrums ist es wichtig, politische und finanzielle Unterstützung zu haben. Ein Projektleiter, der bereits Erfahrung mitbringt, ist sehr hilfreich. Ausserdem braucht es einen Trägerverein, der das Projekt stützt und einen kompetenten Zentrumsleiter. Es braucht aber auch Kraft und viel Zeit. Aber es lohnt sich! Es war speziell zu sehen, was für fröhliche Gesichter am Abend des Festes Zumba tanzten! »